Nach anfänglicher Trockenheit im April kam im Mai der dringend benötigte Regen. Das Wachstum der Reben beschleunigte sich. Der Blühet fand je nach Traubensorte bereits Ende Mai bis in die ersten Junitage statt. Das ist rund zehn bis vierzehn Tage früher als in einem durchschnittlichen Jahr. Die im Mai und Juni rasch wachsenden Rebtriebe müssen laufend in die Drähte eingeschlauft werden, damit sie bei Sturmböen nicht abbrechen und die Laubwand optimal besonnt und durchlüftet wird. Das Einschlaufen erfolgt in dieser Zeit fast wöchentlich, bis die Spitzen der Triebe die obersten Drähte erreicht haben. Auf dem Foto ist eine Rebreihe vor dem Einschlaufen zu sehen – ist man einige Tage zu spät dran, kann es schon mal ziemlich wild aussehen und gibt dann entsprechend viel Arbeit, bis die Triebe wieder geordnet im Drahtgerüst stehen. Die Drähte werden mit Clips zusammengeheftet, damit die Triebe in der gewünschten Position stehen bleiben. Diese Clips sind in der Regel aus Kunststoff. Wir setzen seit drei Jahren auf biologisch abbaubare Clips, z.B. aus Maisstärke, um die Entstehung von Mikroplastik im Boden zu verhindern. Denn die alten Clips werden brüchig und fallen oft zu Boden, wo sie in der Erde liegen bleiben. So versuchen wir laufend und bei allen Prozessen und Arbeitsschritten, möglichst ökologische Varianten zu finden. Es gibt immer etwas, das noch verbessert werden kann.