Man hört immer wieder von den posiviven Eigenschaften der Pflanzenkohle auf die Bodenqualität und somit auf das Pflanzenwachstum und wir wollten diese auch für unseren Weinberg nutzen. Es zeigte sich jedoch, dass es sich finanziell nie und nimmer loht, Pflanzenkohle zu kaufen. Wir haben daher einen Weg gesucht und gefunden, wie wir diese selber herstellen können und erst noch die dabei freigesetzte Energie zum Kochen nutzen können. Pyrocook!
Pflanzenkohle wird mittels Pyrolyse aus beliebigem organischen Material gewonnen. Pyrolyse ist die Verbrennung von den bei der Erhitzung von organischem Material auf ca. 100 – 300° C entstehenden Gase. Sie ist ein Teilschritt jeder Verbrennung. Zurück bleibt Kohle, welche bei einer normalen Verbrennung mit Sauerstoff zu Asche verglüht. Bei der Pyrolyse wird der Sauerstoff entzogen und die Kohle mit Wasser abgelöscht. Da das verwendete organische Material aus getrockneten Pflanzen bestand, nennt man diese Kohle Pflanzenkohle.
Pflanzenkohle kann im Boden nicht weiter abgebaut werden und verbleibt in diesem für tausende von Jahren. Sie hat viele positive Eigenschaften aufgrund ihrer riesigen Oberfläche. Sie speichert Wasser wie ein Schwamm. Pflanzenkohle bindet Nährstoffe für Pflanzen und Mikroorganismen und sie gibt dem Boden ideale Strukturen für das Wurzelwachstum. Dazu wird die Kohle aus der Pyrolyse z.B. mit Kompost, Mist, Brennnesseljauche oder Urin mit Nährstoffen gesättigt und danach möglichst in den Wurzelbereich der Pflanzen in den Boden eingebracht. Ein Teil des in den Pflanzen gebundenen CO2 wird dabei in Kohle umgewandelt, anstatt wie bei der Verrottung oder der vollständigen Verbrennung in die Atmosphäre ausgestossen zu werden. Somit leisten wir zusätzlich einen Beitrag zum Klimaschutz (CO2-Senke).
Da bei der Pyrolyse viel Wärme entsteht, ist es natürlich sinnvoll, diese zu nutzen. Mit unserem PyroCook können wir vor der Rebhütte kochen und feine Mahlzeiten bereiten. Und als Bonus gibt es jedes Mal eine kleine Portion Pflanzenkohle für unsere Reben. Um den PyroCook zu betreiben, verwenden wir trockenes Holz und andere gut getrocknete organische Abfälle aus dem Rebberg und aus unserem Haushalt, welche sonst zu Kompost verrotten würden. Der PyroCook braucht sehr wenig Brennmaterial ubd kann locker zwei Stunden zum Kochen verwendet werden, oder zum warm machen von Abwaschwasser und sogar für den Kaffee zum Nachtisch. Wir sind begeistert und werden euch sicher zu gegebener Zeit mit einem Blogbeitrag über den Effekt auf das Pflanzenwachstum informieren.