Nachdem die kälteste Zeit vorüber ist, werden im Februar – März die Reben geschnitten. Grosse Betriebe beginnen mit dieser Arbeit bereits früher im Winter. Vom einjährigen Holz des letzten Jahres werden im System der Drahtrahmenerziehung nur eine oder zwei Fruchtruten (sog. Strecker) stehen gelassen, an der im neuen Jahr die Triebe mit den Trauben wachsen. Sämtliches weiteres Holz wird abgeschnitten. Damit wird klar, welche grosse Wachstumsleistung die Rebe jedes Jahr erbringt.  Mit dem Schnitt wird bereits ein wichtiger Grundstein für das Wachstum der Rebe gelegt. Mit dem Schnitt kann die potenzielle Traubenmenge festgelegt werden und jedem einzelnen Stock je nach Alter und Vitalität mehr oder weniger Belastung zugemutet werden, sodass wir im Herbst gesunde und qualitativ hochwertige Trauben ernten dürfen. Der Schnitt der rund 3000 Reben bildet einen Grossteil der Winterarbeit. Bevor die Fruchtruten am Bindedraht angebunden werden können, werden morsche Pfosten ersetzt und die Drähte nach den Winterstürmen und der Belastung durch die Laubwand neu gespannt. Diese Arbeiten müssen abgeschlossen sein, bevor gegen Ende April (je nach Sorte) die empfindlichen Knospen der Reben zu schwellen beginnen und austreiben.